Das Bedürfnis nach Sicherheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. In den eigenen vier Wänden möchten wir uns geborgen fühlen, unsere Familie schützen und unser Eigentum sichern. Vor allem in der heutigen Zeit, in der man immer wieder von Einbrüchen, Vandalismus oder Diebstählen hört, wächst bei vielen Menschen das Interesse an effektiven Sicherheitslösungen. Eine Alarmanlage steht dabei ganz oben auf der Liste möglicher Schutzmassnahmen. Doch wie viel kostet eine Alarmanlage in der Schweiz tatsächlich?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Preisspanne ist gross und hängt von zahlreichen Faktoren ab. In diesem Beitrag erfährst du, welche Arten von Alarmanlagen es gibt, wie
sich die Kosten zusammensetzen und mit welchen einmaligen sowie laufenden Ausgaben du in der Schweiz rechnen musst.
Bevor man sich mit den Kosten beschäftigt, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Nutzen einer Alarmanlage. Sie schützt vor unbefugtem Zutritt, kann bei Einbruch, Feuer oder Wasserschäden alarmieren und bietet ein hohes Mass an Sicherheit. Viele Systeme lassen sich heute bequem per App steuern und bieten sogar Livebilder über Kameras.
Auch die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Allein das Wissen, dass das eigene Zuhause geschützt ist, lässt viele Menschen ruhiger schlafen. Sichtbare Komponenten wie Kameras oder Sirenen wirken zudem abschreckend auf potenzielle Täter.
Alarmanlagen unterscheiden sich in erster Linie durch ihre technische Umsetzung und ihren Funktionsumfang. Je nach System entstehen dadurch auch unterschiedliche Kosten.
Diese Systeme arbeiten drahtlos und sind besonders einfach zu installieren. Sie eignen sich ideal zur Nachrüstung in bestehenden Gebäuden. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt über verschlüsselte Funksignale. Gute Systeme bieten eine hohe Reichweite, sind gegen Störsignale geschützt und zuverlässig.
Diese Systeme werden fest verdrahtet und sind besonders störungssicher. Sie eignen sich vor allem für Neubauten oder umfassende Sanierungen, da das Verlegen der Kabel mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Dafür gelten sie als besonders stabil und langlebig.
Hier werden Funk- und Kabeltechnik kombiniert. Das ist sinnvoll, wenn bestimmte Bereiche eines Gebäudes schwer zu verkabeln sind, aber man dennoch nicht auf die Vorteile einer festen Verbindung verzichten möchte.
Der Preis einer Alarmanlage setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bausteine:
Die Zentrale ist das Herzstück jeder Alarmanlage. Sie empfängt Signale von allen angeschlossenen Sensoren, wertet sie aus und löst bei Bedarf den Alarm aus. Je nach System kann sie auch mit einer App, der Cloud oder einem Sicherheitsdienst kommunizieren. Der Preis liegt je nach Modell zwischen 300 und 1000 Franken.
Die Anzahl und Art der Sensoren hängt von der Grösse und dem Grundriss des Hauses ab. Typische Sensoren sind:
Tür- und Fensterkontakte (30 bis 100 Franken pro Stück)
Bewegungsmelder (50 bis 150 Franken)
Glasbruchmelder (40 bis 120 Franken)
Rauch-, Wasser- und CO-Melder (50 bis 200 Franken)
Je nach Objektgrösse und gewünschtem Funktionsumfang fallen die Kosten unterschiedlich aus.
Ein einfaches Funksystem mit drei bis vier Sensoren, einer Zentrale und einer Innensirene ist bereits ab etwa 500 bis 1000 Franken erhältlich. Bei Selbstinstallation entstehen keine weiteren Kosten.
Für ein Haus mit 5 bis 8 Zimmern und einem Garten solltest du mit einem System rechnen, das rund 10 bis 20 Sensoren, Innen- und Aussensirenen, Kameras und eine zentrale Steuerungseinheit umfasst. Die Materialkosten liegen dann bei etwa 2500 bis 5000 Franken. Bei professioneller Installation kommen nochmals 1000 bis 2000 Franken hinzu.
Willst du ein umfassendes System mit Kameras, Smart-Home-Anbindung, Zutrittskontrolle, Fernwartung und Notrufaufschaltung, können die Gesamtkosten schnell auf 8000 bis 12'000 Franken oder mehr steigen.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden meist zwischen 10 und 20 Sensoren benötigt, was die Kosten deutlich beeinflusst.
Eine Aussensirene mit Blinklicht ist ein wichtiges Abschreckungselement. Innen- und Aussensirenen kosten zwischen 100 und 400 Franken.
Viele moderne Systeme integrieren Videoüberwachung. Eine gute Kamera mit Nachtsichtfunktion kostet zwischen 150 und 500 Franken. Für umfassenden Schutz empfiehlt sich die Installation mehrerer Kameras, was die Gesamtkosten erhöht.
Zur Steuerung dienen Tastaturen, Fernbedienungen oder Apps. Manche Systeme lassen sich auch per Sprachbefehl bedienen. Die Kosten hierfür liegen zwischen 50 und 300 Franken.
Die Preise für die Installation variieren stark, abhängig von:
Grösse des Hauses
Anzahl der Komponenten
Zugänglichkeit für die Montage
individuelle Sonderwünsche
Im Schnitt kostet die Installation durch ein zertifiziertes Fachunternehmen in der Schweiz zwischen 1000 und 2500 Franken. Diese Kosten beinhalten meist:
Objektbegehung und Beratung
Planung der Sicherheitszonen
Montage und Inbetriebnahme
Einweisung in das System
Funktionsprüfung und Übergabeprotokoll
Einige Anbieter bieten auch Komplettpakete inklusive Technik, Montage und Service.
Neben der Anschaffung und Installation solltest du auch laufende Kosten einplanen. Diese entstehen vor allem durch:
Einmal im Jahr sollte die Anlage überprüft werden. Dabei werden Sensoren getestet, Batterien ausgetauscht und Software aktualisiert. Wartungsverträge kosten zwischen 150 und 300 Franken pro Jahr.
Viele Systeme nutzen Mobilfunkmodule, um im Notfall zu kommunizieren. Eine SIM-Karte kostet monatlich etwa 5 bis 15 Franken.
Wenn du die Alarmanlage mit einer Sicherheitsfirma verbindest, die im Ernstfall automatisch informiert wird, entstehen monatliche Kosten von 20 bis 60 Franken. Manche Anbieter bieten auch 24/7-Fernüberwachung und Interventionsdienste.
Wenn du Kamerabilder in der Cloud speichern möchtest, fallen monatliche Gebühren von 3 bis 10 Franken pro Kamera an.
Die Schweizer Polizei rät dazu, Einbruchschutz ernst zu nehmen, warnt aber auch vor falscher Sicherheit. Eine Alarmanlage kann sehr effektiv sein, ersetzt jedoch keine mechanischen Sicherungen. Türen, Fenster und Kellerschächte sollten gut verriegelt sein.
Zudem empfiehlt die Polizei, nur geprüfte und zertifizierte Systeme zu verwenden und sich von Fachbetrieben beraten zu lassen. Viele Polizeistellen bieten kostenlose Sicherheitsberatungen an und stellen Checklisten zur Verfügung, um die Schwachstellen im eigenen Haus zu erkennen.
Neben dem Sicherheitsgewinn kann sich eine Alarmanlage auch finanziell lohnen. Einige Gebäudeversicherungen in der Schweiz gewähren Prämienrabatte, wenn ein zertifiziertes System installiert ist. Besonders bei Systemen mit Notrufaufschaltung oder zusätzlichem Brandschutz kann die Versicherungssumme gesenkt werden.
Auch im Schadensfall kann eine Alarmanlage helfen, Einbruch oder Vandalismus besser zu dokumentieren, was die Abwicklung mit der Versicherung vereinfacht.
Aktuell gibt es keine landesweiten Förderprogramme für Alarmanlagen. In einigen Kantonen oder Gemeinden können Sicherheitsmassnahmen jedoch als wertsteigernde Investition steuerlich absetzbar sein. Es lohnt sich, beim Steueramt oder der Gemeinde nachzufragen, ob die Investition in Einbruchschutz unter den Erhaltungsabzug für Liegenschaften fällt.
Um die passende Alarmanlage zu finden, solltest du dir folgende Fragen stellen:
Welche Bereiche möchte ich schützen?
Wie viele Türen und Fenster gibt es?
Möchte ich das System selbst installieren oder montieren lassen?
Brauche ich Videoüberwachung?
Ist mir App-Steuerung wichtig?
Wie hoch ist mein Budget?
Ein Beratungsgespräch mit einem zertifizierten Fachbetrieb kann hier viel Klarheit schaffen. Viele Anbieter bieten auch vor-Ort-Termine zur Beurteilung der Sicherheitslage an.
Die Investition in eine Alarmanlage lohnt sich nicht nur, weil sie Einbrecher abschrecken und Schäden verhindern kann. Sie gibt dir auch ein gutes Gefühl der Kontrolle und Sicherheit. Je nach Hausgrösse, gewünschtem Umfang und Komfortfunktionen liegen die Gesamtkosten für eine hochwertige Alarmanlage in der Schweiz zwischen 1500 und über 10'000 Franken.
Entscheidend ist dabei nicht nur der Preis, sondern vor allem die Qualität des Systems und die professionelle Planung. Wer nur einmal investiert, aber dafür richtig, spart sich langfristig nicht nur Ärger, sondern unter Umständen auch sehr viel Geld.