Welche Alarmanlagen empfiehlt die Polizei?

So schützt du dein Zuhause effektiv

 

Sich im eigenen Zuhause sicher zu fühlen, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Besonders in Zeiten, in denen Einbruchzahlen in manchen Regionen wieder steigen, rückt die Frage nach zuverlässigem Einbruchschutz stärker in den Fokus. Alarmanlagen stehen dabei ganz oben auf der Liste technischer Lösungen. Doch nicht jedes System hält, was es verspricht. Viele Menschen fragen sich deshalb zu Recht: Welche Alarmanlagen werden eigentlich von der Polizei empfohlen?

In diesem Beitrag erfährst du, worauf die Polizei bei der Bewertung von Alarmsystemen achtet, welche Anforderungen ein zuverlässiges System erfüllen sollte und welche Arten von Anlagen für Privathaushalte besonders geeignet sind. So kannst du eine fundierte Entscheidung treffen und dein Zuhause bestmöglich schützen.

Warum die Meinung der Polizei beim Einbruchschutz wichtig ist

Die Polizei ist täglich mit den Folgen von Einbrüchen konfrontiert. Sie sieht, wie Täter vorgehen, welche Sicherheitslücken sie ausnutzen und welche Systeme sie abschrecken oder eben nicht beeinflussen. Diese Erfahrung fliesst in die Empfehlungen der Kriminalprävention ein.

 

In der Schweiz, wie auch in Deutschland und Österreich, beraten spezialisierte Stellen der Polizei Bürgerinnen und Bürger zu Themen wie Einbruchschutz, Sicherheitstechnik und Verhalten in Gefahrensituationen. Dabei sprechen sie keine Werbung für bestimmte Marken aus, sondern geben produktneutrale Empfehlungen nach objektiven Kriterien. Grundlage ist dabei die langjährige kriminaltechnische Erfahrung und der Fokus auf verlässliche, geprüfte Lösungen.

Was bedeutet polizeilich empfohlene Alarmanlage eigentlich

Wenn von einer polizeilich empfohlenen Alarmanlage die Rede ist, dann geht es nicht um bestimmte Hersteller oder Modelle, sondern um Systeme, die gewisse Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen. Die Polizei selbst verkauft keine Produkte, sondern verweist auf geprüfte Technik, die sich in der Praxis bewährt hat.

In der Schweiz orientieren sich viele polizeiliche Empfehlungen an den Richtlinien des SES (Schweizerischer Errichterverband von Sicherheitsanlagen) sowie an europäischen Normen wie EN 50131. Diese Norm definiert Anforderungen an Einbruch- und Überfallmeldeanlagen und unterteilt sie in verschiedene Grade, je nach Sicherheitsniveau.

 

Wer also auf eine Alarmanlage setzt, die nach diesen Standards zertifiziert ist, orientiert sich an bewährten und polizeilich unterstützten Kriterien.

Welche Anforderungen stellt die Polizei an eine gute Alarmanlage

Nicht jede auf dem Markt erhältliche Alarmanlage erfüllt die Erwartungen, die Polizei und Sicherheitsfachleute an ein zuverlässiges System stellen. Die wichtigsten Anforderungen lauten:

Zuverlässigkeit der Technik
Eine Alarmanlage darf nicht ausfallen, wenn es darauf ankommt. Die Polizei empfiehlt deshalb nur Systeme, die stabil funktionieren, auch bei Stromausfall weiterarbeiten und gegen Sabotage geschützt sind.

Geprüfte Qualität
Zertifizierungen nach Normen wie EN 50131, VdS oder SES sind ein starkes Qualitätsmerkmal. Solche Systeme wurden auf Herz und Nieren getestet.

Professionelle Installation
Die Polizei rät in der Regel davon ab, Alarmanlagen selbst zu installieren. Nur bei professioneller Planung und Montage ist sichergestellt, dass alle Schwachstellen des Gebäudes abgedeckt sind.

Überfallmeldefunktion
Gute Systeme bieten eine Überfalltaste oder Notfallfunktion, über die Bewohner bei akuter Bedrohung Hilfe rufen können.

Direkte Alarmweiterleitung
Eine Verbindung zu einer zertifizierten Notruf- und Serviceleitstelle erhöht den Schutz erheblich. So wird im Ernstfall schnell reagiert, selbst wenn niemand zuhause ist.

Fehlalarmsicherheit
Eine seriöse Anlage löst nicht bei jedem Luftzug oder jeder Bewegung eines Haustiers Alarm aus. Die Polizei legt Wert auf fehlerarme Systeme, da häufige Fehlalarme das Vertrauen in die Technik untergraben.

Welche Alarmanlagentypen sind sinnvoll aus Sicht der Polizei

Nicht jedes Zuhause ist gleich, daher gibt es verschiedene Alarmsysteme für unterschiedliche Anforderungen. Die Polizei unterscheidet im Wesentlichen drei Arten von Alarmanlagen:

Kabelgebundene Alarmanlagen

Diese Anlagen gelten als besonders sicher. Die einzelnen Komponenten sind über Kabel miteinander verbunden, was Manipulationen erschwert. Sie sind wenig störanfällig und ideal für Neubauten oder Objekte mit bereits vorhandener Infrastruktur.

Funkalarmanlagen

Funkanlagen sind flexibel und schnell zu installieren, da keine Leitungen verlegt werden müssen. Bei hochwertigen Funkanlagen, die verschlüsselt und störsicher arbeiten, hat auch die Polizei keine Einwände. Entscheidend ist, dass sie von Fachleuten installiert und richtig eingestellt werden.

Hybridsysteme

 

Diese verbinden Funk- und Kabeltechnik. Dadurch können verschiedene Gebäudebereiche flexibel gesichert werden. Sie sind besonders geeignet, wenn ein Teil des Objekts renoviert oder nachgerüstet wird.

 

Was sagt die Polizei zu Smart-Home-Alarmanlagen

Moderne Smart-Home-Lösungen ermöglichen es, das Alarmsystem mit Lichtsteuerung, Kameras oder Sprachassistenten zu verknüpfen. Aus Sicht der Polizei sind solche Systeme grundsätzlich positiv, solange die Sicherheitsaspekte nicht vernachlässigt werden.

Wichtig ist, dass auch Smart-Home-Alarmanlagen nach gültigen Normen geprüft wurden und nicht leicht von aussen manipuliert werden können. Offene WLAN-Zugänge, ungesicherte Apps oder veraltete Software können zu gefährlichen Schwachstellen werden.

 

Wer sein Smart-Home-System mit Sicherheitsfunktionen ausstattet, sollte auf hohe Verschlüsselung, regelmässige Updates und klare Benutzerrechte achten.

 

Gibt es eine offizielle Empfehlungsliste

In der Schweiz führen verschiedene Institutionen Listen mit geprüften Anbietern und Produkten. Dazu gehört unter anderem der SES, der Sicherheitsanlagen zertifiziert und eine Liste anerkannter Errichterfirmen bereitstellt.

Auch die Polizei verweist auf diese Listen, wenn sie nach einer Empfehlung gefragt wird. In einigen Kantonen gibt es zudem offizielle Broschüren oder Informationsabende, bei denen Sicherheitsfirmen vorgestellt werden, die nach den polizeilichen Vorgaben arbeiten.

 

Eine pauschale Liste mit Modellnamen oder Marken gibt es jedoch nicht. Ziel ist es, unabhängige Beratung zu ermöglichen und Manipulation durch Werbung zu vermeiden.

Welche Hersteller bieten polizeilich anerkannte Systeme

Ohne konkrete Werbung zu machen, kann gesagt werden, dass viele renommierte Hersteller von Sicherheitsanlagen Produkte im Portfolio haben, die den polizeilichen Empfehlungen entsprechen. Dazu zählen unter anderem:

Telenot
Ein deutscher Anbieter, dessen Produkte in der Schweiz weit verbreitet sind. Die Systeme sind zertifiziert, erweiterbar und auf professionelle Nutzung ausgelegt.

ABUS
Bekannt für mechanische Sicherheit, bietet ABUS auch zertifizierte Funkalarmanlagen, die sich für Privathaushalte gut eignen.

Securitas Direct oder Swiss Sector
Diese Anbieter bieten Komplettlösungen mit Installation, Wartung und 24h-Leitstellenanbindung. Sie arbeiten meist mit geprüften Komponenten.

Ajax Systems
Ein moderner Hersteller aus Europa, dessen Anlagen auch in der Schweiz über Fachpartner erhältlich sind. Die Funktechnologie ist fortschrittlich und erfüllt hohe Sicherheitsstandards.

 

Entscheidend ist weniger der Markenname als vielmehr die fachgerechte Umsetzung.

Was die Polizei sonst noch rät

Neben der Alarmanlage betont die Polizei stets, dass technische Massnahmen nur ein Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts sind. Weitere wichtige Aspekte sind:

Mechanische Grundsicherung
Eine Alarmanlage ersetzt keine einbruchhemmenden Türen und Fenster. Mechanische Barrieren verlangsamen Täter und erhöhen das Risiko für sie entdeckt zu werden.

Gutes Licht im Aussenbereich
Bewegungsmelder und Aussenbeleuchtung erhöhen die Hemmschwelle für Einbrecher.

Nachbarschaftliche Aufmerksamkeit
Informierte und wachsame Nachbarn sind eine grosse Hilfe. Auch temporäre Abwesenheit, etwa im Urlaub, sollte dem direkten Umfeld mitgeteilt werden.

 

Bewusstes Verhalten
Fenster und Türen immer abschliessen, keine Hinweise auf Abwesenheit öffentlich teilen und Wertgegenstände nicht offen liegen lassen.

 

Fazit: Auf geprüfte Systeme und professionelle Beratung setzen

Die Polizei empfiehlt keine bestimmten Marken, aber sie macht klar, worauf es beim Einbruchschutz wirklich ankommt. Eine Alarmanlage kann ein wirkungsvoller Schutz sein, wenn sie gewissen Standards entspricht, fachgerecht installiert wird und Teil eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts ist.

Verlasse dich bei der Auswahl nicht auf Werbeversprechen, sondern orientiere dich an den Kriterien der Kriminalprävention. Nutze das Beratungsangebot der Polizei oder eines zertifizierten Sicherheitsbetriebs und prüfe, welche Lösung zu deinem Zuhause passt.

 

Denn am Ende zählt nicht, ob deine Alarmanlage viele Funktionen hat, sondern ob sie im Ernstfall funktioniert – zuverlässig, schnell und sicher. Wenn du dich an den Empfehlungen der Polizei orientierst, gehst du den ersten und vielleicht wichtigsten Schritt in Richtung eines sicheren Zuhauses.