Der Wunsch nach mehr Sicherheit im eigenen Zuhause hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ob durch persönliche Erfahrungen, mediale Berichterstattung oder das wachsende Sicherheitsbewusstsein allgemein – viele Menschen denken darüber nach, eine Alarmanlage zu installieren. Dabei stellt sich schnell eine wichtige Frage: Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für den Einbau einer Alarmanlage?
Die Antwort ist nicht pauschal, denn die Preisspanne reicht von wenigen hundert Franken bis hin zu mehreren tausend Franken. Die Höhe der Kosten hängt stark davon ab, welches System du auswählst, wie gross die zu sichernde Fläche ist und ob du die Installation selbst übernehmen möchtest oder einen Fachbetrieb beauftragst.
In diesem Ratgeber findest du eine transparente Übersicht über die verschiedenen Preisfaktoren, konkrete Beispiele und Tipps zur Planung deines Sicherheitsprojekts.
Bevor wir über Zahlen sprechen, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Nutzen. Eine Alarmanlage ist kein Luxusartikel, sondern eine sinnvolle Investition in deine Sicherheit. Sie schützt nicht nur vor Einbruch, sondern kann auch bei Feuer, Wasserschäden oder gesundheitlichen Notfällen helfen – je nachdem, welche Komponenten du integrierst.
Ein gut geplantes Alarmsystem schreckt potenzielle Täter bereits im Vorfeld ab, weil es das Risiko erhöht, entdeckt zu werden. Und sollte es doch zu einem Einbruch kommen, sorgt die Anlage für schnelle Reaktion, Beweissicherung und manchmal sogar für das frühzeitige Abbrechen des Einbruchsversuchs.
Die Kosten für den Einbau einer Alarmanlage setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Es ist wichtig, diese Einzelpunkte zu verstehen, damit du die Preisangaben realistisch einschätzen kannst. Im Wesentlichen beeinflussen die folgenden Aspekte den Gesamtpreis:
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen kabelgebundenen und funkbasierten Anlagen. Funkanlagen sind in der Regel günstiger in der Installation, da keine Leitungen verlegt werden müssen. Sie eignen sich besonders für Nachrüstungen in bestehenden Gebäuden. Kabelanlagen sind dagegen langlebiger und oft in Neubauten sinnvoll.
Ein Alarmsystem besteht aus mehreren Modulen wie Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmeldern, Glasbruchmeldern, Sirenen, Kameras, Steuerungseinheiten und gegebenenfalls zusätzlicher Smart-Home-Technik. Je mehr du sichern möchtest, desto mehr Sensoren und Geräte brauchst du.
Ein kleines Apartment erfordert eine andere Ausstattung als ein grosses Einfamilienhaus mit mehreren Etagen, Nebeneingängen, Terrasse und Garage. Auch verwinkelte Grundrisse erhöhen den Aufwand, da mehr Technik notwendig wird.
Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du ein einfaches System auch selbst installieren. Das senkt die Kosten. Bei grösseren oder komplexeren Systemen ist es jedoch ratsam, auf Fachfirmen zurückzugreifen. Hier entstehen zusätzliche Kosten für Planung, Installation und Inbetriebnahme.
Willst du deine Anlage mit einer Notrufzentrale verbinden, Cloud-Speicher für Videodaten nutzen oder einen Wartungsvertrag abschliessen? Diese Services erhöhen die laufenden Kosten, bieten aber auch zusätzlichen Komfort und Sicherheit.
Um dir eine Orientierung zu geben, hier einige Beispielrechnungen für den Einbau einer Alarmanlage. Diese Werte sind Richtgrössen und können je nach Anbieter, Region und konkretem Bedarf abweichen.
Ein kompaktes Funkalarmsystem mit Tür- und Fenstersensoren, einem Bewegungsmelder, Innenraumsirene und App-Steuerung kann bereits ab 300 bis 800 Franken erworben werden. Die Installation kannst du meist selbst übernehmen.
Möchtest du einen Elektriker oder Sicherheitstechniker beauftragen, kommen rund 300 bis 600 Franken für die Einrichtung hinzu. Gesamtkosten: rund 600 bis 1400 Franken.
Ein typisches Alarmsystem für ein durchschnittlich grosses Haus umfasst etwa:
eine Alarmzentrale
acht bis zwölf Tür- und Fenstersensoren
zwei bis drei Bewegungsmelder
eine Aussensirene mit Blitzlicht
eine Innensirene
eventuell eine Kamera mit App-Anbindung
Die Geräte kosten je nach Qualität und Marke etwa 1500 bis 3000 Franken. Die professionelle Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb schlägt mit weiteren 1000 bis 2000 Franken zu Buche. Gesamtkosten: rund 2500 bis 5000 Franken.
Für grössere Objekte oder Haushalte mit erhöhtem Sicherheitsbedarf kommen noch weitere Komponenten hinzu:
mehrere Aussen- und Innenkameras mit Nachtsicht
Steuerung über ein zentrales Touchpanel oder Tablet
Bewegungsmelder mit Tiererkennung
Smart-Home-Anbindung (z. B. Licht und Rollläden)
Notfalltaster
Rauch- oder Wassermelder
Verbindung zu einem 24h-Überwachungsdienst
Solch ein System kostet mit professioneller Beratung, Montage und Schulung schnell 5000 bis 10 000 Franken oder mehr. Dabei sind laufende Servicegebühren noch nicht eingerechnet.
Neben dem reinen Einbau solltest du auch an die Folgekosten denken. Auch die beste Technik nützt nichts, wenn sie nicht gewartet wird oder im Ernstfall keine Verbindung zur Aussenwelt besteht.
Einmal jährlich sollte die Alarmanlage überprüft werden. Dabei werden Sensoren getestet, Batterien gewechselt und Software aktualisiert. Wartungsverträge kosten zwischen 100 und 300 Franken pro Jahr.
Wenn du möchtest, dass bei einem Alarm automatisch eine Sicherheitsfirma oder Notrufzentrale informiert wird, musst du mit monatlichen Kosten von etwa 20 bis 60 Franken rechnen. Einige Anbieter bieten auch Komplettpakete an, in denen Installation, Technik und Service kombiniert sind.
Wenn deine Anlage über das Mobilfunknetz kommuniziert, ist eine SIM-Karte erforderlich. Diese kostet monatlich etwa 5 bis 15 Franken. Für Kameras mit Cloudspeicherung können zusätzlich 3 bis 10 Franken pro Monat anfallen.
Ein zentraler Punkt bei der Preisfrage ist, ob du die Anlage selbst einbauen willst oder nicht. Viele moderne Systeme sind für die Selbstmontage gedacht und mit klaren Anleitungen ausgestattet. Wer technisch versiert ist, kann hier viel Geld sparen.
Allerdings solltest du wissen, dass bei der Selbstmontage gewisse Risiken bestehen. Fehler bei der Platzierung von Sensoren, Verbindungsprobleme oder eine unzureichende Absicherung von Schwachstellen können die Wirksamkeit der Anlage deutlich verringern.
Ein professioneller Installateur analysiert dein Objekt, erkennt Sicherheitslücken, empfiehlt sinnvolle Komponenten und sorgt dafür, dass alles fachgerecht funktioniert. Gerade bei komplexeren Anforderungen oder grösseren Objekten ist diese Investition oft sinnvoll.
Wenn du den Einbau einer Alarmanlage planst und die Kosten im Blick behalten möchtest, helfen dir die folgenden Tipps:
Vergleiche mehrere Angebote: Hole dir mindestens zwei bis drei Kostenvoranschläge von Fachfirmen ein. So bekommst du ein Gefühl für faire Preise.
Plane schrittweise: Du musst nicht gleich das ganze Haus auf einmal absichern. Viele Systeme sind modular aufgebaut und lassen sich später erweitern.
Nutze Beratung durch Polizei oder Fachverbände: In der Schweiz bieten viele Polizeistellen kostenlose Sicherheitsberatung an. Auch der SES (Schweizerischer Errichterverband für Sicherheitsanlagen) gibt unabhängige Empfehlungen.
Achte auf versteckte Kosten: Manche Anbieter locken mit günstigen Einstiegspreisen, verlangen aber hohe Gebühren für Updates, Ersatzteile oder Service.
Frage nach Förderungen und Versicherungsrabatten: Einige Versicherer bieten Prämiennachlässe bei nachgewiesenem Einbruchschutz. Das kann deine Investition zusätzlich rechtfertigen.
Sicherheit lässt sich schwer in Geld bemessen. Dennoch stellt sich die Frage: Ist der Einbau einer Alarmanlage die Investition wert?
Nehmen wir an, du gibst 3000 Franken für eine hochwertige Anlage inklusive Installation aus. Wenn du dadurch auch nur einen einzigen Einbruch verhinderst, hast du dir möglicherweise einen Schaden von mehreren tausend Franken erspart – ganz abgesehen vom psychischen Stress und der Zeit, die du für Versicherungsanträge und Wiederbeschaffung aufwenden müsstest.
Darüber hinaus wirkt sich der Schutz auch positiv auf dein Sicherheitsgefühl aus. Du fühlst dich entspannter, wenn du unterwegs bist oder nachts schläfst. Allein das kann für viele Menschen unbezahlbar sein.
Die Höhe der Kosten für den Einbau einer Alarmanlage hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Ein einfaches Basissystem kannst du für unter 1000 Franken bekommen. Für umfassenden Schutz mit professioneller Installation solltest du hingegen mit 2500 bis 6000 Franken rechnen. Bei sehr komplexen Anlagen können auch höhere Beträge realistisch sein.
Zusätzlich kommen Wartung und mögliche Servicegebühren hinzu. Dafür bekommst du ein echtes Stück Sicherheit, das dir im Alltag Ruhe und Schutz bietet.
Ob du dich für ein günstiges Einsteigersystem oder eine High-End-Lösung entscheidest – wichtig ist, dass deine Alarmanlage gut geplant, sinnvoll aufgebaut und zuverlässig ist. Denn der wahre Wert liegt nicht nur im Preis, sondern im Gefühl, gut geschützt zu sein.